Wie läuft die Behandlung für mich ab?
Was passiert bei der Behandlung?
Sie machen keine Chemotherapie, sondern beginnen meist wenige Wochen nach der Operation oder Strahlentherapie mit der Anti-Hormontherapie. Meist handelt es sich bei der Anti-Hormontherapie um Tabletten, die Sie täglich einnehmen. Es gibt auch Wirkstoffe, die Sie jeden Monat oder jeden dritten Monat als Spritze (Depot-Spritze) erhalten.
Es gibt mehrere Anti-Hormontherapien, die über unterschiedliche Wege wirken. Welches Medikament für Sie geeignet ist, hängt vor allem davon ab, ob Sie schon in den Wechseljahren waren. Zusätzlich haben Sie regelmäßige Termine in Ihrer Praxis oder Klinik. Dort wird überprüft, wie gut die Behandlung wirkt und wie gut Sie die Behandlung vertragen.
Frauen vor den Wechseljahren erhalten in der Regel den Wirkstoff Tamoxifen. Eine weitere Möglichkeit sind GnRH-Analoga GnRH steht für Geschlechtshormone-freisetzendes Hormon (Gonadotropin Releasing Hormone). GnRH-Analoga sind Wirkstoffe, die Andockstellen auf Zellen (Rezeptoren) blockieren, sodass das körpereigene GnRH nicht mehr binden kann. Dadurch produzieren die Eierstöcke weniger Geschlechtshormone. . Für Frauen nach den Wechseljahren sind sogenannte Aromatasehemmer geeignet.
Tamoxifen blockiert die Andockstellen (Rezeptoren) für die Geschlechtshormone Östrogene, sodass sie ihre wachstumsfördernde Wirkung auf den Tumor nicht mehr entfalten können.
GnRH-Analoga unterdrücken die Produktion von Östrogenen in den Eierstöcken.
Aromatasehemmer unterdrücken die Produktion von Östrogenen außerhalb der Eierstöcke, zum Beispiel im Fettgewebe und der Nebennierenrinde.
Nach einer brusterhaltenden Operation schließt sich meist eine Bestrahlung an. Es ist möglich, parallel zu der Strahlentherapie mit der Anti-Hormontherapie zu beginnen.
Wo findet die Behandlung statt?
Die Tabletten können Sie überall einnehmen. Die Spritze erhalten Sie zum Beispiel in Ihrer gynäkologischen Praxis.
Wie lange dauert die Behandlung?
Die Anti-Hormontherapie dauert in der Regel 5 bis 10 Jahre. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Ihrem Risiko, Ihrem Alter, Ihren Wünschen und danach, wie gut Sie die Behandlung vertragen.
Kann ich die Behandlung wechseln oder abbrechen?
Wenn die Anti-Hormontherapie nicht mehr ausreichend wirkt (sogenannte Resistenz), bei schweren Nebenwirkungen oder nach den Wechseljahren kann es ratsam sein, die Behandlung zu wechseln.
Auch wenn Sie aus anderen Gründen die Behandlung wechseln oder abbrechen möchten, besprechen Sie das am besten offen mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Info und Disclaimer
Die Entscheidungshilfe soll das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt nicht ersetzen. Sie unterstützt Sie aber bei der Vorbereitung auf das ärztliche Gespräch. Trotz größter Sorgfalt bei der Erstellung können wir jedoch nicht ausschließen, dass sie Fehler enthält. Weitere Informationen finden Sie hier.