Wie läuft die Ernährung für mich ab?

Was passiert bei der künstlichen Ernährung über eine Sonde?

In einer minimal-invasiven Operation erhalten Sie einen Schlauch (Sonde), der über die Bauchdecke in den Magen oder den Darm führt. Überbrückend kann auch eine Sonde über die Nase eingeführt werden. Über die Sonde erhalten Sie flüssige Nahrung (Nährstofflösungen). Wenn gesundheitlich nichts dagegenspricht, können Sie weiterhin essen.

Welchen Nutzen oder Vorteil hat die Ernährungsform?

In vielen medizinischen Situationen ist eine gute Ernährung die Voraussetzung für die Verträglichkeit und Wirksamkeit der Behandlung.
Hier gibt es kaum Unterschiede zwischen einer Ernährung über die Vene und über eine Sonde. Bewegung könnte die förderliche Wirkung der künstlichen Ernährung verstärken.

Wie werde ich mich fühlen?

Vielleicht fühlen Sie sich besser. Es kann einfacher sein, einige Medikamente und Flüssigkeiten durch einen Schlauch zu bekommen. Manche Menschen finden den Schlauch jedoch unangenehm.

Wie werden sich andere Menschen fühlen, zum Beispiel meine Familie?

Es kann sein, dass nahestehende Menschen erleichtert sind, wenn Sie zuverlässig Nahrung erhalten. Vielleicht ist manchen Menschen der Zugang oder der Schlauch unangenehm, oder sie finden es schwierig, bei der Pflege des Schlauchs zu helfen.

Kann ich die Art der Ernährung wechseln?

Ja, Sie können die Art der künstlichen Ernährung wechseln oder die künstliche Ernährung beenden.

Ist Nein sagen zu künstlicher Ernährung das Gleiche wie Selbsttötung?

Künstliche Ernährung ist eine Behandlungsoption, die Sie wählen können. Sich dagegen zu entscheiden, ist nicht das Gleiche wie Selbsttötung.

Welche Nebenwirkungen oder Komplikationen sind möglich?

Hier finden Sie einen Überblick über mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen. Die Entscheidungshilfe beschränkt sich auf einige wichtige Angaben, weshalb die Aufzählung nicht vollständig ist.

  • Erbrechen (etwa 1 von 100 Menschen)
  • Infektionen (etwa 16 von 100 Menschen)
  • Blutvergiftung (etwa 12 von 100 Menschen)
  • Atembeschwerden (Aspiration; weniger als 1 von 100 Menschen) und Lungenentzündungen (26 bis 30 von 100 Menschen) treten bei einer künstlichen Ernährung über eine Vene und über eine Sonde etwa gleich häufig auf.


Das sogenannte Refeeding-Syndrom kann auftreten, wenn eine Person nach einer längeren Zeit der Mangelernährung wieder ausreichend Nährstoffe erhält. Daher ist die genaue Anpassung der Nährstoffe sehr wichtig, besonders die Menge an Kalorien und Eiweiß (Protein).

Mögliche Beschwerden eines Refeeding-Syndroms sind:

  • Wassereinlagerungen (Ödeme)
  • Herzschwäche
  • neurologische Symptome wie Krämpfe
  • Veränderungen des Blutbilds