Welche Komplikationen können auftreten?

Hier finden Sie einen Überblick über Nebenwirkungen und Komplikationen der Behandlung. Die Entscheidungshilfe beschränkt sich auf einige wichtige Angaben, weshalb in Ihrem Aufklärungsbogen weitere Nebenwirkungen und Komplikationen genannt sein können.

Wie wirkt sich die Behandlung darauf aus, eine Erektion und einen Orgasmus haben zu können?

Die Bestrahlung kann zu Erektionsproblemen führen: In den ersten 6 Monaten haben durch die Bestrahlung wahrscheinlich 30 von 100 Männern so starke Erektionsprobleme, dass kein Sex möglich ist. Nach einer Operation betrifft es 40 von 100 Männern. Bei vielen Männern bleiben die Erektionsprobleme langfristig bestehen. Auch die Menge des Ejakulats kann sich nach der Bestrahlung verringern oder ganz ausbleiben.

Wie wirkt sich die Behandlung auf die Harnkontinenz aus?

Die Bestrahlung erhöht wahrscheinlich nicht das Risiko für Harninkontinenz. Eine Operation kann zu Harninkontinenz führen.

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Der Einfluss einer Harninkontinenz auf die Lebensqualität kann mit einer Skala von 0 bis 100 erfasst werden. Je höher der Wert ist, desto weniger Probleme mit ungewolltem Harnverlust sind vorhanden. Ein Wert von 100 bedeutet demnach komplette Kontinenz. Veränderungen der Kontinenz gelten als spürbar, wenn sie mehr als 6 bis 9 Punkte betragen.

In einer Studie haben Männer mit einer Bestrahlung einen durchschnittlichen Wert von etwa 90 auf einer 100er Skala innerhalb des ersten Jahres. Das bedeutet, dass ungewollter Urinverlust keine Rolle im täglichen Leben spielt.

Wie wirkt sich die Behandlung auf die Stuhlkontinenz aus?

Nach einer Bestrahlung von außen ist das Risiko für Stuhlinkontinenz höher als nach einer Operation. 6 Monate nach einer Bestrahlung von außen haben wahrscheinlich 5 von 100 Männern eine Stuhlinkontinenz . Zum Vergleich: Nach einer Operation ist es 1 von 100 Männern. Stuhlinkontinenz meint hier mindestens einen unbeabsichtigten Stuhlabgang pro Woche.

Wie oft kommt es zu weiteren Darmproblemen?

Zu weicher Stuhl tritt nach einer Bestrahlung von außen im Vergleich zu den anderen Behandlungen häufiger auf. 1 Jahr nach einer Bestrahlung sind etwa 22 von 100 Männern betroffen. Nach einer Operation sind es etwa 12 von 100 Männern.

Der Anteil an Männern mit blutigem Stuhl nimmt nach der Bestrahlung über die Jahre zu. Vor der Bestrahlung sind etwa 1 bis 2 von 100 Männern betroffen. Innerhalb eines Jahres nach der Bestrahlung sind es etwa 4 von 100 Männer und nach 5 Jahren etwa 8 von 100 Männern. Vor und nach einer Operation hat etwa 1 von 100 Männern blutigen Stuhl.

Welche Komplikationen können auftreten?

Mögliche Komplikation, die wenige Wochen nach Beginn der Bestrahlung auftreten können, sind:

  • Erschöpfung
  • erhöhter Harndrang
  • brennendes Gefühl bei der Blasenentleerung
  • Entzündung des Enddarms


Späte Komplikationen, die Jahre nach der Bestrahlung auftreten können, sind:

  • Blasenentzündung
  • Blut im Urin
  • Verengung der Harnröhre, zum Beispiel durch Narbenbildung

Wie wirkt sich die Behandlung auf das Risiko für eine weitere Krebserkrankung aus?

Die Bestrahlung kann das Risiko für eine weitere Krebserkrankung im Bestrahlungsgebiet leicht erhöhen, zum Beispiel für Blasenkrebs und Enddarmkrebs.

  • Der Arzt beschreibt mögliche Komplikationen
Der Arzt beschreibt mögliche Komplikationen