Welche Komplikationen können auftreten?

Hier finden Sie einen Überblick über Nebenwirkungen und Komplikationen der Behandlung. Die Entscheidungshilfe beschränkt sich auf einige wichtige Angaben, weshalb in Ihrem Aufklärungsbogen weitere Nebenwirkungen und Komplikationen genannt sein können.

Wie wirkt sich die Behandlung auf die Erektionsfähigkeit aus?

Bei 30 bis 40 von 100 Männern kommt es durch die Behandlung in den ersten Monaten zu Erektionsproblemen, sodass die Erektion nicht zum Sex ausreicht. Die Untersuchungen im Rahmen der aktiven Überwachung erhöhen nicht das Risiko für Erektionsprobleme.

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Diese Daten stammen aus einer laufenden Studie, die bereits vor mehr als 20 Jahren gestartet wurde. In den vergangenen Jahren haben sich die Behandlungsverfahren weiterentwickelt. Fachleute gehen davon aus, dass heutzutage Erektionsprobleme seltener auftreten.

Wie wirkt sich die Behandlung auf die Harnkontinenz aus?

Die Operation kann zu Harninkontinenz führen. Die Probleme mit ungewolltem Harnverlust sind unmittelbar nach der Operation am größten und nehmen dann wieder ab. Nach 1 Jahr sind sie leicht verbessert. Die Bestrahlung erhöht wahrscheinlich nicht das Auftreten von Harninkontinenz. Das gilt auch für die aktive Überwachung.

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Der Einfluss einer Harninkontinenz auf die Lebensqualität kann mit einer Skala von 0 bis 100 erfasst werden. Je höher der Wert ist, desto weniger Probleme mit ungewolltem Harnverlust sind vorhanden. Ein Wert von 100 bedeutet demnach komplette Kontinenz. Veränderungen der Kontinenz gelten als spürbar, wenn sie mehr als 6 bis 9 Punkte betragen.

Operation:

In den ersten Monaten nach der Operation sinkt der Wert um etwa 25 Punkte auf 67 von 100. Weitere 6 Monate später verbessert sich der Wert auf 76 von 100. Das bedeutet, dass ungewollter Harnverlust mindestens eine kleine Rolle im täglichen Leben spielt.

Etwa 46 von 100 Männer benötigen 6 Monate nach einer Operation eine oder mehrere Einlagen pro Tag. Nach 12 Monaten sind es immer noch etwa 26 von 100 Männern.

Bestrahlung:

Männer mit einer Bestrahlung haben einen gleichbleibenden Wert von etwa 90 auf einer 100er Skala innerhalb des ersten Jahres. Das bedeutet, dass ungewollter Urinverlust keine Rolle im täglichen Leben spielt.

Wie wirkt sich die Behandlung auf die Stuhlkontinenz aus?

6 Monate nach einer Bestrahlung haben wahrscheinlich 5 von 100 Männern eine Stuhlinkontinenz. Bei einer Operation oder einer aktiven Überwachung sind es 1 bis 2 von 100 Männern. Stuhlinkontinenz meint hier mindestens einen unbeabsichtigten Stuhlabgang pro Woche.

Welche weiteren Komplikationen sind möglich?

Mögliche Komplikationen durch eine Operation sind zum Beispiel:

  • Infektionen
  • Harnverhalt
  • Blutungen, Blutgerinnsel
  • Probleme bei der Wundheilung


Mögliche Komplikationen durch eine Bestrahlung von außen sind zum Beispiel:

  • Erschöpfung
  • weicher Stuhl
  • Brennen beim Entleeren der Blase


Mögliche Komplikationen durch eine Bestrahlung von innen sind zum Beispiel:

  • Infektionen
  • Die Strahlungsquellen können aus der Prostata in andere Gewebe wandern oder über die Blase ausgeschieden werden
  • Der Arzt und die Ärztin nennen mögliche Komplikationen und Hilfsmaßnahmen
  • Der Arzt ermutigt Patienten, Beschwerden anzusprechen
Der Arzt und die Ärztin nennen mögliche Komplikationen und Hilfsmaßnahmen
Der Arzt ermutigt Patienten, Beschwerden anzusprechen