Hier finden Sie einen Überblick über Nebenwirkungen und Komplikationen der Behandlung. Die Entscheidungshilfe beschränkt sich auf einige wichtige Angaben, weshalb in Ihrem Aufklärungsbogen weitere Nebenwirkungen und Komplikationen genannt sein können.
Wie wirkt sich die aktive Überwachung auf die Erektionsfähigkeit aus?
Die Untersuchungen im Rahmen der aktiven Überwachung erhöhen nicht das Risiko für Erektionsprobleme. Jedoch berichten Männer, dass sich die psychische Belastung auf die Erektionsfähigkeit auswirkt. Im Vergleich dazu kommt es nach einer Bestrahlung oder einer Operation bei 30 bis 40 von 100 Männern zu Erektionsproblemen, sodass die Erektion nicht zum Sex ausreicht.
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Diese Daten stammen aus einer laufenden Studie, die bereits vor mehr als 20 Jahren gestartet wurde. In den vergangenen Jahren haben sich die Behandlungsverfahren weiterentwickelt. Fachleute gehen davon aus, dass heutzutage Erektionsprobleme nach einer Behandlung seltener auftreten.
Wie wirkt sich die aktive Überwachung auf die Harninkontinenz aus?
Eine aktive Überwachung führt nicht zu Harninkontinenz. Zum Vergleich: Eine Operation kann zu Harninkontinenz führen. Die Probleme mit ungewolltem Harnverlust sind unmittelbar nach der Operation am größten und verbessern sich dann. Nach 1 Jahr sind sie leicht verbessert. Eine Bestrahlung erhöht wahrscheinlich nicht das Auftreten von Harninkontinenz.
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Der Einfluss einer Harninkontinenz auf die Lebensqualität kann mit einer Skala von 0 bis 100 erfasst werden. Je höher der Wert ist, desto weniger Probleme mit ungewolltem Harnverlust sind vorhanden. Ein Wert von 100 bedeutet demnach komplette Kontinenz. Veränderungen der Kontinenz gelten als spürbar, wenn sie mehr als 6 bis 9 Punkte betragen.
Männer mit aktiver Überwachungen haben einen gleichbleibenden Wert von etwa 90 auf einer 100er-Skala innerhalb des ersten Jahres. Das bedeutet, dass ungewollter Urinverlust keine Rolle im täglichen Leben spielt.
Kann es durch die aktive Überwachung zu Stuhlinkontinenz kommen?
Bei einer aktiven Überwachung haben wahrscheinlich 1 bis 2 von 100 Männern eine Stuhlinkontinenz. Das sind gleich viele Männer wie nach einer Operation. Im Vergleich dazu führt eine Bestrahlung wahrscheinlich bei 5 von 100 Männern zu Stuhlinkontinenz. Stuhlinkontinenz meint hier mindestens einen unbeabsichtigten Stuhlabgang pro Woche.
Welche Komplikationen sind möglich?
Eine Prostatabiopsie kann zu unerwünschten Folgen führen. Je nach Zugangsweg treten diese unterschiedlich häufig auf.
Nach einer Prostatabiopsie durch die Darmwand treten auf:
- Infektionen bei etwa 5 bis 6 von 100 Männern (Durch Antibiotika und eine Hautdesinfektion lässt sich die Anzahl an Infektionen deutlich verringern.)
- vorübergehender Harnverhalt bei bis zu 6 von 100 Männern
Nach einer Prostatabiopsie durch den Damm treten auf:
- Infektionen bei etwa 1 von 100 Männern
- vorübergehender Harnverhalt bei bis zu 11 von 100 Männern
Weitere unerwünschte Folgen unabhängig vom Zugangsweg der Biopsie können sein:
- Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung, häufiger Harndrang, schwacher Harnstrahl und nachtröpfelnder Harn bei bis zu 25 von 100 Männern
- Nachblutungen, die in der Regel von selbst aufhören
- Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit für mehrere Tage, in Einzelfällen auch für mehrere Wochen
- vorübergehende Erektionsprobleme für 1 bis 6 Monate. Hier kann als weitere Ursache neben der Biopsie auch die psychische Belastung durch die Erkrankung eine Rolle spielen.
- Die Ärztin betont mögliche Belastungen
- Der Arzt erwähnt den möglichen Krankheitsverlauf